US-Einfluss auf europäische Personalpolitik fordert die EU heraus

Die US-Regierung setzt die EU nicht nur wirtschaftlich, sondern auch ideologisch unter Druck. Mit der Forderung, Diversity-Programme in europäischen Unternehmen einzustellen, überschreiten die USA eine rote Linie. Europa muss sich fragen: Wie unabhängig sind unsere Werte, wenn es um US-Aufträge geht?

Aufgrund des von Präsident Trump erlassenen Verbots von Programmen zur Förderung von Vielfalt, Gleichstellung und Inklusion (Diversity, Equality and Inclusion – DEI) verlangt die US-Regierung die Einhaltung dieses Verbots auch von europäischen Unternehmen, die öffentliche Aufträge aus den USA erhalten. Medienberichten zufolge haben mehrere französische Unternehmen, darunter auch solche ohne US-Standorte, entsprechende Schreiben der US-Botschaft in Paris erhalten. Darin werden sie aufgefordert, künftig auf DEI-Initiativen zu verzichten. Ähnliche Schreiben sollen auch an Unternehmen in Belgien und Osteuropa gegangen sein. Die französische Regierung hat bereits angekündigt, Gespräche mit der US-Seite aufzunehmen, da sie die Haltung der US-Administration nicht akzeptiere.

 

Innovation braucht Diversität

Für die Physikerin und Motivationsexpertin Mag.a Monika Herbstrith-Lappe ist das Verhalten der US-Regierung unverständlich und inakzeptabel. Für sie macht gerade die Vielfalt ein Team in einem Unternehmen oder einem Ökosystem aus – es sind die Unterschiede, die ein Team, ein Projekt überlebensstark und kreativ werden lassen. „Einerseits geht es um Menschenrechte. Allerdings fühlt sich Gerechtigkeit für Menschen mit Privilegien wie Benachteiligung an. Andererseits um gesellschaftlichen und unternehmerischen Nutzen. Wenn man die verschiedenen Stärken gekonnt einsetzt und konstruktiv mit der Unterschiedlichkeit umgeht, kann man aus der Diversität den größten Nutzen ziehen. Monokultur macht Unternehmen wenig überlebensfähig, weil die Innovationskraft darunter leidet“, so Herbstrith-Lappe. In ihrem aktuellen Vortrag zum Thema Diversität „Zukunftsstarke Ökosysteme – Vielfalt für mehr Möglichkeiten“ erläutert sie, wie wichtig Diversity für die Gesellschaft und Unternehmen ist. Sie bezieht sich dabei auch auf ihre Beobachtungen als Extremtaucherin, denn in der Unterwasserwelt erlebt sie immer wieder, wie Vielfalt ein Ökosystem stärkt.

 

Vielfalt ist der Code für kreative Teams

Dabei umfasst Diversität weit mehr als nur kulturelle Merkmale wie Herkunft, Geschlecht oder Religion. Auch die Zusammenarbeit unterschiedlicher Generationen, fachlicher Hintergründe und individueller Perspektiven gehören dazu. All das trägt zu einem produktiven und resilienten Arbeitsumfeld bei. Spannungsfelder zwischen individuellen Bedürfnissen und gemeinsamen Zielen können durch Vielfalt in Synergien umgewandelt werden, die Kreativität und Innovation fördern. Voraussetzung: Teams müssen lernen, Unterschiede als Stärke zu begreifen. In einer sich wandelnden Arbeitswelt ist die Kraft von Teams stärker als jede Einzelleistung. Jedoch muss dazu Vielfalt als Wert erkannt und gefördert werden. „Mit der zunehmenden Einbindung von KI in Arbeitsprozesse ist Diversität auch hier ein Thema. Überlässt man die KI sich selbst, so fördert das nur Klischees. Es liegt an uns Menschen, die KI durch entsprechende Prompts zu trainieren“, betont die Keynote Speakerin und KI-Managerin Mag.a Monika Herbstrith-Lappe.

Erschienen in PressNetwork.de am 24.04.2025

Bildnachweis: iStock / alphaspirit
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