Wir sind geprägt von archaischen Ängsten wie vor dem Monster aus der Tiefe, dem der Hai entspricht. Die wahren Risiken unterschätzen wir hingegen.
In Zeiten globaler Verunsicherung beobachte ich immer wieder, wie leicht Unternehmen die wachsenden geopolitischen Risiken unterschätzen. In meinem Vortrag „DIE GRÜNE KOKOSNUSS – risikobewusst statt angstgetrieben“ zeige ich als Statistikerin und Zukunftsmanagerin auf, wie gefährlich es ist, sich in trügerischer Sicherheit zu wiegen. Handelsbeschränkungen, Sanktionen oder Energie-Turbulenzen können plötzlich ganze Strategien ins Wanken bringen.
Risiken & Gefahren realistische einschätzen
Besonders spannend finde ich, wie sich Eskalationen heute unterhalb der sichtbaren „roten Linien“ abspielen. Diese unterschwellige Dynamik kann unser Risikobewusstsein regelrecht betäuben – ähnlich wie schleichende Prozesse in der Natur. Umso wichtiger ist es, aufmerksam zu bleiben, bevor sich kleine Störungen zu globalen Krisen auswachsen.
Für den Fall des Falles
Aus meiner Erfahrung als Physikerin und Extrem-Taucherin weiß ich: In der Tiefe entscheidet Klarheit über Sicherheit. Auch im Wirtschaftsleben gilt es, nicht nur die bekannten Szenarien zu bedenken, sondern auch extreme Varianten mitzudenken. Der Worst Case der Vergangenheit war schrecklicher als alles, was bis dahin war. Das gilt auch für zukünftige Worst Cases.
Kluge Vor(aus)sicht
Sich mit Gefahren & Bedrohungen bewusst auseinanderzusetzen, stärkt die Resilienz. Wir bleiben handlungsfähig, selbst wenn die Wellen höher schlagen. Nicht nur beim Tauchen gilt: Je stärker die Strömungen umso wichtiger ist kluge Selbststeuerung. Ein Sprichwort aus Schweden besagt:
Auf das Beste hoffen.
Auf das Schlimmste gefasst sein.
Und es nehmen, wie es kommt.
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Bildnachweis: iStock/Howard Chen