Nicht nur Corona-Viren sind ansteckend, sondern auch Ängste & Aggressionen, Frustration & Antriebslosigkeit, etc. Unsere Gefühle können wir uns nicht aussuchen. Sehr wohl können wir aber steuern, wie wir mit ihnen umgehen. Und psychisch gesunde Menschen verfügen über funktionierende Spiegelneuronen: die Emotionen der anderen färben auf uns ab. Kluge Selbststeuerung ist gefragt. Neben den medizinischen Hygiene-Maßnahmen sind auch mentale Vorkehrungen gefragt, um sich nicht von negativen Stimmungen anstecken zu lassen. Lesen Sie hier Tipps, wie Sie Ihr mentales Immunsystem stärken zu können, um heil zu bleiben – auch in einem in einem körperlich & mental krankmachenden Umfeld.

Umgekehrt zeigt sich jetzt auch bei vielen, dass eine natürliche Reaktion auf schockierende Nachrichten auch das Verdrängen ist: die Bedrohung wird negiert und man lebt weiter als ob nichts wäre. Es ist ein schmaler Grat zwischen angemessenen Schutzvorkehrungen & übertriebener Panikmache. Wie gelingt es, in gesunder Balance zu bleiben?

Im Fürchten sind wir tierisch gut

Angst ist ein mächtiger Impulsgeber unseres Hirns: „Schütze dich! Du bist in Gefahr!“ Wenn wir ein einziges Mal eine lebensbedrohliche Gefahr nicht erkannt hätten, wären wir gestorben. Daher ist die Emotion in unserem Hirn besonders stark ausgeprägt. Es schaltet auf den Überlebensmodus um. Allerdings für das Überleben von uns als Rudeltier in der Steppe. „Fight or Flight“ wägt unser Hirn ab, jenachdem ob der Feind stärker oder schwächer ist als wir. Wenn diese beide Optionen nicht zur Wahl stehen, gibt es noch das Notprogramm „Freeze“. Wie das Kaninchen vor der Schlage stellen wir uns tot. Alle drei Strategien sind in den seltensten Fällen hilfreich für unser Überleben in der westlichen Gesellschaft. Daher ist Angst ein denkbar schlechter Ratgeber.

Strategien gegen Ängste können Sie in diesen Blogbeiträgen nachlesen:

Wissend in die Ungewissheit führen

Die grüne Kokosnuss: Risikobewusst statt angstgetrieben

Don’t Panic

Beim Tauchen ist es überlebenswichtig: in kritischen Situationen Ruhe zu bewahren. Im Stress werden wir nämlich kurzatmig – unter & ober Wasser. Beim Tauchen führt die übergefüllte Lunge zu einem verstärkten Auftrieb, was zu höchst gefährlichen unkontrollierten Aufstiegen führen könnte. Beherzigen Sie daher das Flugsicherheits-Prinzip:

„Zuerst sich selbst mit Sauerstoff versorgen, um dann alle anderen gut versorgen zu können.“

Ich meine das im wörtlichen & übertragenen Sinne. Sorgen Sie für einen langen Atem! Wenn Sie tief ausatmen, atmen Sie automatisch wieder tief ein. Das fördert die Durchblutung des Hirns mit Sauerstoff.

Und gerade wenn Sie beruflich oder privat Verantwortung für Ihnen anvertraute Menschen haben, ist Selbst-Fürsorglichkeit entscheidend. Beherzigen Sie das Sanitäter:innen-Prinzip:

„Selbst-Schutz geht vor Fremdschutz“

Nur wenn Sie selbst einen guten Stand haben, können Sie anderen hilfreich die Hand reichen.

Entkatastrophisieren Sie kritische Situationen

Im Stress sinkt der Serotoninspiegel im Hirn. Serotonin macht uns ausgeglichener. Als Physikerin sage ich: „Serotonin dämpft die Amplituden der Emotionen.“ Zu viel Serotonin würde bewirken, dass wir phlegmatisch würden. Umgekehrt im Stress: da sind alle Emotionen intensiver. Das war in der Steppe sinnvoll: wenn unser Ärger & unsere Angst intensiver ist, werden wir entschlossener kämpfen bzw. schneller fliehen. In unserem Umfeld ist es jedoch kontraproduktiv: im Stress neigen wir zur Überreaktion. Man hat Freiwillige folgendem Versuch unterzogen: Sie wurden geschlagen und sollten in der gleichen Intensität zurückschlagen, wie sie den Schlag empfunden haben. Alle – auch die weiblichen – Versuchsteilnehmer:innen haben wesentlich heftiger zurückgeschlagen als sie geschlagen worden sind. Stress macht uns kampfbereit. Vielleicht wollen Sie sich als Anker dieses Bild vor Augen halten:

(Über-)Lebens-Set für stürmische Zeiten mit hohem Wellengang & schlechter (Aus-)Sicht für Stressresistenz & Krisenfestigkeit Don't panic: Kritische Situationen entkatastrophisieren

Hier finden Sie das (Über-)Leben-Set für stürmische Zeiten.

In kritischen Lebensphasen hat sich bei mir die Schwedische Weisheit bewährt:

„Auf das Beste hoffen, auf das Schlimmste gefasst sein, und es nehmen, wie es kommt.“

Wertschätzend-kritische Zuversicht

Mein Erfolgs-Trio zum Meistern kritischer Situationen:

1. Den Tatsachen ins Auge blicken

Völlig kontraproduktiv wäre es, Gefahren zu negieren oder den Kopf in den Sand zu stecken. Anleitung zum Unglücklichsein ist es auch, im Konjunktiv zu leben: Wenn das nicht wäre, dann könnte ich. Zielführend ist es hingegen sich mit dem zu arrangieren, wie es ist. So lange wir mit einer Situation hadern, bindet das wertvolle Lebensenergie.

Ich nenne Situationen, in denen sich vieles meinem Einfluss entzieht Demutsübungen: es wäre übermütig zu glauben, dass wir allmächtig sind & alles gestalten können. Mit den Worten von Antoine de Saint-Exupéry:

„Bewahre mich vor dem naiven Glauben, es müsse im Leben alles glatt gehen. Schenke mir die nüchterne Erkenntnis, dass Schwierigkeiten, Niederlagen, Misserfolge, Rückschläge eine selbstverständliche Zugabe zum Leben sind, durch die wir wachsen und reifen.“

2. Heiter-souveräne Gelassenheit

Stress erzeugt Tunnelblick. Im Hirn wird unser Kreativitätszentrum deaktiviert, dass wir von den Überlebensstrategien „Fight or Flight“ nicht abgelenkt werden. Kreativität bedeutet jedoch nicht nur Blumen & Schmetterlinge schön zu finden. Wir brauchen Kreativität, um einen Plan B zu entwickeln, wenn der Plan A nicht aufgeht. Wenn dieser auch nicht funktioniert, bedenken Sie, dass das Alphabet bis Z geht.

Weil wir in der Lust sehr verletzlich sind, wird das Lustzentrum im Stress deaktiviert. Lust & Stress schließen einander im Hirn aus. Darum hilft Schokolade so gut gegen Stress. Andere Möglichkeiten um lustvoll aus Stress auszusteigen sind glückliche Gedanken & Erinnerungen. Besonders wirkungsvoll ist es, wenn Sie in „guten Zeiten“ Glücksanker setzen, die Sie dann in stressigen & kritischen Zeiten nutzen können.

Mehr dazu im Blogbeitrag: Heiter-souveräne Leichtigkeit durch bestärkenden Auftrieb

3. Zuversicht & (Selbst-)Vertrauen

„Was stimmt mich zuversichtlich, dass ich die Situation meistere?“ ist die wirkungsvollste Frage für mentale Stresskompetenz. Denn krankmachender Stress ist eine Störung des Gleichgewichts zwischen meiner Einschätzung der Anforderungen & meiner Möglichkeiten. So die aktuelle Definition von Lazarus 1984. Humorvoll verpackt:
„Das wirkliche PROblem = Größe des PROblems minus meinem Zutrauen in die Lösungsmöglichkeiten“

Das können meine eigenen Lösungskompetenzen sein oder auch die von anderen.

„Was habe ich schon geschafft & was traue ich mir daher zu?“ ist der Grundsatz stärkenorientierter Strategien. Für ganz grimmige Situationen halte ich mir den Spruch vor Augen:

„Ein Vogel hat niemals Angst davor, dass der Ast unter ihm bricht. Nicht weil er dem Ast vertraut, sondern seinen Flügeln.“

Eigenwirksamkeit stärken

Als Taucherin weiß ich vom Umgang mit starken Strömungen:
„Je mehr sich unserem Einfluss entzieht, desto wichtiger ist kluge (Selbst-)Steuerung“.

Gut drauf sein auch in einem emotional aufgeladenen Umfeld

Als Physikerin liebe ich die Bionik: Wie man biologische Funktionalitäten auch technisch nutzen kann. Besonders angetan hat es mir der Lotus-Effekt:
Lotusblumen wachsen aus schlammigen Teichen und entfalten sich unbefleckt strahlend schön. Es gibt schon Lotus-Lacke und -Fassaden, die auch diese schmutzabweisende Wirkung aufweisen.

Ich lade Sie ein, den mentalen Lotus-Effekt zu nutzen, um Unerfreuliches abperlen zu lassen:

Lotus-Effekt: Potentiale entfalten & Unerfreuliches abperlen lassen

Ich wünsche Ihnen eine gesundene Balance zwischen engagiertem Handeln & empathischer Distanz!

Die beste Wirkung gegen Unerfreuliches haben übrigens Lebensfreude & Humor.

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